Die Heilpraktiker Ausbildung bei uns in Deutschland fordert eine schulische Ausbildung an privaten Schulen und Bildungseinrichtungen. Der Bildungsgang beansprucht ein bis drei Jahre und die Kosten müssen selbst getragen werden. Sie können den Unterricht an einer Abendschule, in Vollzeit oder am Wochenende absolvieren und auch per Fernstudium ist die Heilpraktiker Ausbildung möglich. Ein Fernstudium ist aber sehr schwierig, da Sie sich bei Fragen und Unklarheiten nicht kurzfristig an einen Dozenten wenden können.

Der Unterricht ist meist in verschiedenen Themenkreisen unterteilt, wie zum Beispiel Herz/Kreislaufsystem, Bewegungsapparat des menschlichen Körpers oder Anatomie des menschlichen Körpers. Neben dem theoretischen Unterricht finden auch praktische Stunden statt. In diesen Stunden wird unter Anderem gezeigt wie Sie mit dem Blutdruckmessgerät umgehen oder wie Sie die Reflexpunkte des Körpers auslösen.

In der Heilpraktiker Ausbildung werden Sie ebenfalls darauf vorbereitet, den Menschen oder das Tier als Ganzes anzusehen, Körper, Geist und Seele als eine Einheit zu betrachten.

Nachdem der ganze Unterrichtsstoff durchgearbeitet wurde können Sie sich, was viele im Anschluss tun, zu einer Prüfungsvorbereitung anmelden. Um an der Prüfung teilzunehmen sollten Sie sich auch im Klaren sein, was für ein Fachgebiet Sie ausführen möchten oder auch schon an Fachfortbildungen teilgenommen haben. Die häufigsten Fachgebiete des Heilpraktikers sind die Homöopathie, die Traditionelle Chinesische Medizin, die Kräuterheilkunde oder die Bachblütentherapie.

Die Prüfungen finden zweimal im Jahr statt, wobei erst eine schriftliche Prüfung abgelegt werden muss. Die schriftliche Prüfung besteht aus 60 Fragen die Sie in zwei Stunden beantworten müssen. Haben Sie bestanden, werden Sie zur mündlichen Prüfung eingeladen, die dann ein Amtsarzt mit zwei bis drei Heilpraktikern abnimmt.

Haben Sie aber die Heilpraktiker Ausbildung mit Fleiss und guter Lerntaktik hinter sich gebracht, dürfte die Prüfung zu bestehen sein. Der Schwierigkeitsgrad der Prüfung wird als "schwierig" eingestuft.

Neben dem allgemeinen Heilpraktiker (großer Heilpraktiker) können Sie auch den Heilpraktiker Psychotherapie (kleiner Heilpraktiker) erlernen. Der Lernstoff beim kleinen Heilpraktiker ist sehr reduziert und es dürfen nur psychiche Erkrankungen diagnostiziert und behandelt werden. Im Veterinärbereich gibt es auch den Tierheilpraktiker bei dem keine Prüfung erforderlich ist.